Bahnhofplatz Süd Winterthur, Winterthur, Schweiz

Das neue Dach auf dem Bahnhofplatz Winterthur dient den städtischen Bussen sowie ihren Passagieren als wettergeschützte Wartezone. Unterirdisch sind Büro, Ruheräume und Aufenthaltsbereiche von «Stadtbus Winterthur» untergebracht und nutzungsbezogen beleuchtet.
Eine außergewöhnliche Stahlkonstruktion sorgt dafür, dass das Dach trotz seiner grossen Ausdehnung auf einer proportional kleinen «Stütze» stehen kann. Das Dach, das eine Fläche von insgesamt 1’500 Quadratmetern überdeckt, folgt den Konturen des Platzes.

Die «gelochte Haut» sorgt für sanftes Licht unter dem Bauwerk. Bei Sonneneinstrahlung erzeugen die Löcher spielerische Akzente. Das Busdach ist weit mehr als ein bloßer Unterstand. Als eines der neuen Wahrzeichen von Winterthur soll es eine Stadt symbolisieren, die mit der Zeit geht.

In den Dunkelstunden wird der gesamte Wartebereich gleichmässig ausgeleuchtet und mittels Licht optisch gefasst und an die Hauskanten, die Hauptgasse sowie an den Bahnhof angebunden.

Eine tiefstrahlende, gut entblendete Beleuchtung sorgt für eine ausgewogene und sichere Ausleuchtung mit Schwerpunkt auf den Haltekanten. Die Dachleuchten wurden speziell für dieses Projekt entwickelt, da entsprechend dem Lochbild der Metallhaut kleinste Lichtauslässe, bei gleichzeitig sehr breiter Lichtverteilung gefordert waren.

Die Dachuntersicht wird gezielt über die Bodenreflexion erhellt, so dass das Dach als Körper klar in Erscheinung tritt und seine Präsenz auf dem Platz auch in den Nachstunden behält.

Eine im Boden eingelassene Lichtlinie zeichnet die Stütze nach und akzentuiert die Verbindung von Dach zu Boden und in dessen Tiefe. Das diffuse Linienlicht hat einen leicht pastellenen Farbton und kann in subtilen Stufen je nach Anlass verändert werden.

Die Aussenbeleuchtung ist komplett in LED ausgeführt und mit einer konstanten Lichtstromregulierung ausgestattet. Dies erlaubt eine Feineinstellung der Helligkeit bei konstantem Lichtniveau über die Lebensdauer. In den späten Nachtstunden wird die Beleuchtung zusätzlich abgesenkt.

Die angegliederte Unterführung ist vom Platz aus, aufgrund der in den Handlauf integrierten Lichtlinien trotz transparenter Glasbrüstung gut auffindbar. Ein homogenes Lichtband begleitet den Passanten durch die Unterführung.

In der Unterführung ist durch die teiltransparente nördliche Längswand die Erschliessung der rückwärtigen Busbetriebsräume sichtbar. Der dahinter liegende grün gestrichene Raum wird auf gedimmter Stufe permanent ausgeleuchtet und so die Raumverbindung Unterführung-Busbetrieb aufrechterhalten.

REALISIERUNG
2012

BKP 443.3 LEUCHTEN UND LAMPEN
CHF 150'000

BAUHERRSCHAFT
Tiefbauamt Stadt Winterthur
8400 Winterthur

ARCHITEKT
Stutz Bolt Partner Architekten AG
8400 Winterthur

PROJEKTTEAM VP
Christian Vogt
Andreas Gut
Janice Hoare

FOTOS
Michael Haug

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