Betriebszentrale «Hochbahn Hamburg», Hamburg, Deutschland

Der Zusammenzug der Leitwarten für das gesamte U-Bahn- und Bussystem der Hansestadt Hamburg fand in einem auf dem Stammgebäude aufgesetzten, zweigeschossigen Bau seine Entsprechung. Verschiedenste Raumnutzungen, wie Garderobe, Sitzungszimmer, Büros, Leitwarten etc. wurden unter einem Dach in einer zeitgenössischen, organisch geschwungenen Formsprache zusammengefasst.

TAGESLICHT
Die Lichtgestaltung umfasste sowohl die Tageslichtführung, wie auch die Kunstlichtplanung.
Das Oblicht in der U-Bahn-Leitwarte wurde mit einem im Isolierglas mit eingebautem, gut entblendetem Kleinst-Sonnenschutzraster ausgerüstet. Trotz Abschirmung der direkten Sonneneinstrahlung erlaubt dieses Raster den Himmelsblick und damit die Wahrnehmung von Wetter- und Tagesstimmungen. Ein unter der Scheibe laufender Blendschutz gewährleistet auch in Sonnen-Spitzenzeiten ein blendfreies Arbeiten. Das gesamthaft umlaufende Fensterband wurde mit einem innenliegenden, von unten nach oben verlaufenden Blendschutzrollo ausgerüstet. Eine glasseitige Metallisierung des Blendschutzes sorgt für eine geringere Wärmelast.

KUNSTLICHT
Vorhandene Lichtschächte wurden überarbeitet und dabei die ursprüngliche Baustruktur erhalten. Die integrierte Beleuchtung wechselt von Tageslicht auf ein dunkles Nachtblau.

Die geschwungene Architektur wurde mit einer Lichtvoute gestärkt, so dass Korridorseitig die Oberfläche gezeichnet und im Längenlauf ihr Schwung betont wird. Deckenbündig eingebaute Downlights nehmen durch ihre konsequent mittige Anordnung die Kurve auf.

CHRONOBIOLOGIE
Die ringförmigen Pendelleuchten der Leitwarten weisen einen 360°-entblendeten Direkt-Strahlungsanteil und einen breitstrahlenden Indirektanteil auf. Eine auf die Mitarbeiter abgestimmte chronobiologische Steuerung regelt verschiedene Helligkeitszonen und „visual keys“. Das biologische Energieniveau der Gruppe, wie auch des Einzelnen wird so gestützt und Wohlbefinden und Fehlerrate optimiert.

REALISIERUNG
2008

GESAMTBAUKOSTEN
CHF 8'700'000

AUSZEICHNUNG
Innovationspreis Architektur + Technik 2008
für den Einsatz innovativer Tageslichtsysteme

BAUHERRSCHAFT
Hochbahn Hamburg
20095 Hamburg
Deutschland

ARCHITEKT
Trapez Architektur
22085 Hamburg
Deutschland

PROJEKTTEAM
Christian Vogt
Brigitte Furrer

MICRO-SONNENSCHUTZRASTER
Siteco CombiSol

FOTOS
Markus Dorfmüller + Markus Kröger

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