Eidgenössisches Versicherungsgericht, Luzern, Schweiz

Die Herausforderung der Lichtgestaltung bestand darin, dass das Licht sowohl der wieder hervorgeholten, 114 Jahre alten, Architektur gerecht wird, wie auch der heutigen, modernen Nutzung eines Versicherungsgerichtes.

Dabei sollte die Form der Leuchten sich weder dem alten anbiedern noch aufdringlich neuartig sein. Die Konzeptentwicklung führte zum Gestaltungsgrundsatz «Schlicht und Edel».

Für die Eingangshalle wurden Zylinderleuchten entworfen mit direktstrahlenden, hochentblendeten Reflektoren. Damit der Anspruch an eine absolut flache Oberfläche des Stahlzylinders erfüllt werden konnte, wurden diese während des Drückvorganges dreimal ausgeglüht. Dadurch konnte die Firma Kaspar Moos Leuchten die Zylinder ohne jegliche Risse und Poren fabrizieren. Die Stahlzylinder im Verhältnis 1:2 – Länge zum Durchmesser – wurden längs geschliffen und von Hand gescotcht. Die flachen Deckenbaldachine, die Pendelrohre sowie die Leuchtenkörper wurden nach einem speziellen Verfahren matt decor vernickelt, welches den Leuchten den besonderen Charakter gibt. In den Korridoren wurden die Leuchten in den Decken halbeingebaut und bestehen aus demselben Material.

Die zum Teil vorhandenen Leuchter von 1889 wurden sorgfältig restauriert und mit regulierten Glühlampen kleiner Leistung versehen. Alle Büroräume wurden mit matt vernickelten Stehleuchten ausgestattet. Für die Cafeteria wurde eine Einbauleuchte (1 x RG–50–12) entworfen, welche ein herausragendes, dickwandiges Glasrohr trägt, das dem Raum zurückhaltende Brillanz und ablesbare Ordnung gibt. Apéroanlässe und Raumstruktur werden durch leuchtende Vouten und ein im Sitzbank eingelassenes Lichtband unterstützt und herausgehoben.

Im Plenar- und Gerichtssaal wurde eine separat steuerbare Zweikomponentenbeleuchtung für tief- und diffusstrahlendes Licht entworfen. Die Wandbegrenzung des Gerichtssaales, welche gleichsam das Spiel von Tageslichteinlass und zurückgezogener Wahrnehmung aufnimmt, wird mit einem eingelassenen Neonband hinterleuchtet.

Für die Eckschulungsräume wurden matt vernickelte, flache Pendelleuchten entworfen, welche separat steuerbare direkt- und indirektstrahlende Lichtquellen enthalten.

REALISIERUNG
2003

BKP LEUCHTEN UND LAMPEN
CHF 290'000

BAUHERRSCHAFT
Schweizerische Bundesbahnen SBB
Anlagen-Management
Filiale Nord-Süd
6002 Luzern

ARCHITEKT
Atelier Peter Affentranger
6003 Luzern

PROJEKTTEAM VP
Christian Vogt
Reto Keller

FOTOS
vogtpartner

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