ZHAW Hochschulbibliothek Winterthur, Winterthur, Schweiz

Das Gebäude 87 wurde in den Jahren 1930 bis 1931 vom Architekten Lebrecht Völki für die Firma Sulzer in Winterthur erstellt. Darin befanden sich die Rohrschlosserei sowie die Lehrlingswerkstätten.

Das gesamte Gebäude wurde von 2013 bis 2014 saniert und umgebaut. Das Gebäude dient neu als Bibliothek, welche von rund 1’000 Studierenden der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW als Lernzentrum genutzt wird. In der ebenerdigen, 11 Meter hohen Halle befinden sich auf drei Ebenen die eigentliche Bibliothek, die Verwaltung und ein Café. In der Halle des ersten Obergeschosses sind Schul- und Gruppenräume angeordnet und im zweiten Obergeschoss finden die Studierenden unter grosszügigen Oberlichtern eine vielseitig nutzbare Raumstruktur die als Lern- und Lesebereich dient.

Die Lichtgestaltung reagiert nutzungsbezogen und schafft Arbeitsbedingungen, in welchen ein konzentriertes und ruhiges Lernen unterstützt wird, ein kreativer Austausch in Gruppenräumen stattfinden kann und die Wissensvermittlung in den Schulräumen ermüdungsfrei möglich ist.
Dabei tritt die Architektur nicht in den Hintergrund sondern wird integriert und durch einen bewussten Umgang mit Licht und Schatten inszeniert.

Die grosszügigen Oberlichter ermöglichen am Tage einen hohen Tageslichteintrag. Zur Vermeidung sogenannter «schwarzer Löcher» in der Nacht werden die Oberlichter in den Dunkelstunden in ein tiefes, nachtblaues Licht getaucht und schaffen so die Assoziation zum Nachthimmel der blauen Stunde.

Die Beleuchtung folgt in ihrer formalen Sprache den Interventionen der Architektur. Leuchten in der bestehenden Struktur sind aufgebaut oder gependelt und übernehmen optisch die industrielle Formensprache.

Neu eingebrachte Raumelemente wie die frei eingebrachten Plattformen oder die Haupttreppenfigur werden über eingebaute, mit 360-Grad-Raster entblendeten Leuchten illuminiert. Arbeitsbereiche wie zum Beispiel Bürozonen und Endlessarbeitsplätze im Erdgeschoss werden mit einer zurückhaltenden Grundbeleuchtung bespielt. Bei abnehmendem Tageslicht kann das optimale Arbeitslicht über Tischleuchten individuell sichergestellt werden.

Die Lernlandschaft im 2. OG wird ebenfalls flächendeckend aufgehellt. Moderne Tisch- und Stehleuchten ergänzen wo nötig die Beleuchtung und schaffen abwechslungsreiche Diskussions-, Lern- und Arbeitsbedingungen, welche flexibel umgestaltet werden können.

Trotz aussergewöhnlicher Raumverhältnisse und einem hohen Anspruch an die Gestaltung konnten die Minergie-Ziele erreicht werden.

REALISIERUNG
2015

GESAMTBAUKOSTEN
CHF 33 Mio.

INNENAUSBAU
CHF 5.6 Mio.

BKP LEUCHTEN UND LAMPEN
CHF 785'000

BAUHERRSCHAFT
Implenia Generalunternehmung AG
Industriestrasse 34
8305 Dietikon

ARCHITEKT
P&B Partner Architekten AG
8400 Winterthur

PROJEKTTEAM VP
Christian Vogt
Andreas Gut
Janice Hoare

FOTOS
vogtpartner, Andreas Gut und Christian Vogt
Marc Uebersax Fotografie

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